Was IST das?

Herzlich willkommen zu einem besonderen Spaziergang!

Es trug sich zu, dass der Sommer eine Pause machte ... Natürlich pünktlich zum Wochenende, wenn die Normalbevölkerung endlich mal Zeit hätte, um in den Garten zu gehen. Ich MUSSTE aber in den Garten, denn ... aber nein! Das verrate ich erst mal nicht, sondern zeige Euch, was ich (im Regen, nach dem Regen, um den Regen drumherum) gemacht habe:

Unkraut gejätet, Blätter aufgelesen? Ja! Das musste sein!

Und natürlich habe ich auch geschaut, was so alles wächst im Garten - als ob ein bisschen Regen mich davon abhalten könnte:

Der Glücksklee macht einfach gute Laune, und wenn man die hübschen rosa Blüten anschaut, noch ein bisschen mehr . Gundermann wächst bei mir auch zwischen den Sträuchern, aber ich dachte, ich gönne ihm auch ein Plätzchen in meinem Zitruskübel; wie Ihr noch sehen werdet, ist das nicht ganz uneigennützig.

Dass ich meine Gänseblümchen mittlerweile mangels Rasen in Topf und Schüssel ziehe, habe ich ja schon verraten - und heute passt das ganz besonders gut. Warum? Na, ein bisschen Geduld werdet Ihr noch haben, oder?

Der asiatische Marienkäfer auf meiner Kapuzinerkresse musste umziehen, bevor ich zur Tat schritt. Ich habe ihn nach nebenan auf den üppig wachsenden Dill gesetzt, aber erst, nachdem ich ihm zu Leibe rückte. Dem Dill natürlich, nicht dem Käfer!

Roter Spinat im Topf, Ewiger Kohl (der nur Blätter und keine Köpfe ausbildet) und, noch regennass, die würzige Knoblauchkresse - das wächst bei mir sozusagen auf dem Regal: der Blumenständer neben dem Gewächshaus beherbergt auch den Dill und die Kapuzinerkresse. Weit gehen musste ich also nicht. Was bei Regenschauern durchaus von Vorteil ist.

Auch die Rauke wuchert im Regal, und das viel kräftiger als im Beet - da sage noch einer, ein kleiner Garten sei zu klein für üppige Ernten :)) Unten drunter und nebendran schummelt sich der Löwenzahn zwischen die Ritzen der Wegebegrenzung. Das Schöne: Man kann ihn roden, rausreißen, sonst was treiben - er kommt immer wieder. Wie, das ist nicht schön? Na, aber! Ihr werdet gleich sehen, WIE schön und praktisch das ist

Auch den Zwiebellauch hatte ich schon vorgestellt - drei Schritte vom "Regal" entfernt und vor mir und meinem "Werkzeug" auch nicht sicher, genauso wenig wie ...

meine "alten Rosen"; wie aus einem anderen Jahrhundert: romantisch, ja kitschig fast, umrahmen sie einen rostigen Bogen. Ich habe sie sozusagen zum Fr... gern. Und dass jetzt sogar die Sonne rauskommt, gefällt mir .

Ebenfalls im Topf (diesmal zu Füßen meines Mandarinenbäumchens auf der Terrasse) wächst das Eiskraut. Zugegeben: Im Moment sieht es noch recht unspektakulär aus, aber bald schon werden die kleinen roten Blüten erscheinen. Und für meine heutigen Zwecke ist das Kraut genau richtig!! Die Blätter sehen nicht nur dickfleischig aus, sie sind es - und knackig dazu. So, jetzt wisst Ihr aber, was ich in meinem Garten treibe, oder?

Nein? Na gut, weiter geht der Rundgang: Tripmadam und Kresse wachsen, wer mich öfter begleitet, weiß es: in Tassen auf dem Terrassentisch. Und der Lavendel leuchtet in der Sonne. Ach, da werden Erinnerungen an Frankreich wach. Und das andere auf dem Foto dazwischen? Sieht doch hübsch aus, das Kraut mit den weißen Blüten, oder? Ich kenne Gärtner, die bei diesem Anblick einen Ausschlag kriegen vor Stress: Soooo viel Giersch im Garten und dann auch noch blühen lassen? Aber ja! Die Gärtnerin lacht und schnippeschnappe, gleich ist es eine Handvoll weniger.

Endspurt! Am Himmel ziehen wieder Wolken auf, und ich gehe am Lavendel vorbei die Treppe zur vorderen Terrasse hinauf. Das wärmste Plätzchen am Haus, und deshalb hat hier mein Basilikumgarten sein Zuhause. Sieht das nicht nett aus? Thaibasilikum, Genoveser, Rotes Basilikum, und, und ... alle mit einem eigenen Aroma. Und so bequem in Stehhöhe zu ernten.

Ach ja, ernten! Gleich hab ich alles.

Im Gewächshaus sind die Tomaten noch grün; hier vor dem zweiten Fenster kann ich schon ernten. Der Rollladen beweist: Die hübschen Sträucher stehen tatsächlich auf der Fensterbank. Und die knallroten Blüten des Ziersalbeis untendrunter sind auch nicht zu verachten. Sogar die Sonne ist so nett, noch mal vorbeizuschauen. Ein bisschen Kraut fürs ewige Leben könnte es aber schon noch sein. Also noch mal zurück hinters Haus:

So. Der nächste Regenschauer kann kommen - ich habe fertig :))
Na, und was IST das nun?

Oder sollte ich besser fragen: Wer ISST das nun?

DIESE Frage dürfte nicht schwer zu beantworten sein! Aber vorher geht`s erst noch ans Sortieren, Waschen, Kräuter schneiden, arrangieren, Sauce kreieren:

Während mein Mann den Grill anwirft (zum Glück ist der überdacht - der Grill natürlich; und die Sonne grinst noch mal durch die Wolken!), mache ich den Salat. Zugegeben: Andere sprinten noch schnell vor Ladenschluss in den Supermarkt, wenn der Kühlschrank leer ist. Ich gehe eben lieber in den Garten. Allemal entspannender. Und ich behaupte: Das Ergebnis schmeckt auch besser!

"Wir könnten heute was grillen. Haben wir noch Salat?"
"Nö. Aber ich geh mal raus in den Garten zum Suchen."

Und jetzt dürft Ihr mal so richtig neidisch sein ... Hier die Hahnsche Beilage zum saftigen Grillsteak - und der Grund für meinen Gartenspaziergang: